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A-Junioren Landesstaffel Süd
SV Westerheim vs. TSG Ehingen 3:2 (0:0)

Derbyzeit auf dem Westerheimer Sportgelände - Die U19 hatte die Ehre, den heimischen Super-Samstag mit einem Flutlichtspiel zu beschließen. Der Druck dabei durchaus spürbar, hatte man es doch nach neun erzielten Derby-Punkten der aktiven Mannschaften selbst in der Hand, aus dem 14.10.2023 einen perfekten Tag in den Geschichtsbüchern des SVW zu machen.
Und selbst wenn sich so mancher Leser beim Verwenden des Wortes „Derby“ in einem Spiel gegen die TSG Ehingen unverständlich die Augen reiben dürfte, so hoch ist doch der Wahrheitsgehalt.
Zitiert aus dem Wörterbuch: „In einem Derby treffen zwei rivalisierende Sportvereine aus der Region aufeinander.“ Region? - Ja! Es handelt sich hierbei um die geringste Entfernung zu einem gegnerischen Spielort für den SVW in der Landesstaffel.
Rivalen? - Ja, die Duelle der vergangenen Jahre waren stets sehr emotional geführt und wussten mit Spannung und Brisanz zu überzeugen.

Von Beginn an konnte jeder Fußballfachmann an Spielfeldrand (egal ob Trainer oder Zuschauer) erkennen, was für ein Spiel sich anzubahnen schien. Das kleine und holprige Geläuf ließ keine spielerische Brillanz geschweige denn einen geordneten Spielaufbau zu. Ehingen agierte ausschließlich mit langen Bällen aus der Defensive, die durchaus gefährliche Offensivreihe in Szene setzen sollte. Die Heimmannschaft des SVW war bemüht, das Geschehen im Mittelfeld so gut wie möglich spielerisch zu kontrollieren und in den ersten Minuten aufs Gaspedal zu drücken. So scheiterte etwa Jannis Wahl nach wenigen Minuten nach tollem Tempodribbling alleinstehend vor dem Torspieler. 
Der dynamische Auftritt des SVW sollte nicht lange Bestand haben. Bis zur Halbzeit entwickelte sich ein zähes Spiel, das von wenigen Torchancen und mehr oder weniger sicherstehenden Defensivreihen geprägt war. Leichte optische Überlegenheit konnte der SVW zwar auf seine Schultern schreiben; trotzdem stand das 0:0 beim Pfiff in die Kabinen sinnbildlich für ein bis dato relativ langweiliges Geschehen auf dem Platz.

Höhere Fußballmächte und -romantiker aber haben in der Pause wohl ihr gutes Wort eingelegt und für einen Krimithriller (statt einem bis dahin schlechteren Spielfilmdrama) gebetet. Schließlich konnte dieser fettrot markierte Samstag im Westerheimer Fußballjahr doch nicht so beschlossen werden. Und dieser Thriller, der nun vor den Augen der Zuschauer abgespielt werden sollte, hätte jedem Filmkritiker ein Lächeln auf die Lippen gezaubert.
Nach dem unerwarteten Rückschlag zum 0:1 in der 52. Spielminute trugen viele Kräfte zu einem Aufbäumen der SVW‘ler bei. Unter anderem die aktiven Fußballer, die immer mehr den Weg aus der Kabine an den Spielfeldrand suchten, wussten die elf Freunde auf dem Platz mit ihrer (feucht-)fröhlich guten Laune anzustecken. 
In der 60. Minute sollte nach einigen vergebenen Großchancen dann der Knoten platzen: Nach Abschluss von Tristan Kneer stand Jannis Wahl genau richtig und vollendete mit einem strammen und trockenen Abprallerschuss unter den Querbalken. 
In der Folge der SVW immer stärker; mit dem Herz in der Hand wollte man möglichst alles für drei wichtige Punkte geben. Die Feldvorteile und Torchancen konnten allerdings nicht in Bares, also Tore, umgewandelt werden. 
Und so sollte sich ein dramatisches Ende anbahnen, das das Westerheimer Sportgelände in ein Tollhaus verwandeln sollte. Als in der 80. Minute Arda Gül nach langem Warten zum 2:1 einnetzen konnte, konnte keiner mehr die Emotionen in Zaum halten. Lautstarke Fangesänge waren zu hören, den Spielern und Zuschauern war die Erleichterung und Freude förmlich von den Lippen abzulesen. Spiel gedreht!
Wer jetzt schon an Nervenflattern leidet, hätte das Sportgelände am Besten verlassen. Nachdem Björn Tritschler das 3:1 quasi auf dem Fuß hatte, konnte der technisch sehr starke Angreifer von Ehingen fast im Gegenzug zum 2:2 ausgleichen. Eine tolle Einzelleistung hatte zum auf Ehinger Seite sehr umjubelten Ausgleichstreffer geführt, der so manchen Westerheimer Fan wieder verstummen ließ.
Aber ein Fußballspiel geht bekanntlich 90 Minuten (wie übrigens jeder Krimi im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auch). Nur dass ein Krimi normalerweise kein „Happy End“ beinhaltet, der Fußballkrimi der zweiten Halbzeit aber für‘s schwarz-rote Herz schon. Mit nie aufgebendem Willen und Kampfgeist drängte man noch einmal auf die schnelle Antwort. Und tatsächlich: Mit überragendem Abschluss setzt Arda Gül in der 87. Spielminute das Ende einer furiosen Schlussphase und kürte sich damit zum Matchwinner an diesem Samstagabend. Die Freude auf und neben dem Platz war riesig, die Stimmung ausgelassen, der Sportplatz ein Hexenkessel. Konzentration und Fokus bis zur letzten Minute hatten an diesem Tag zum 3:2-Heimsieg gegen die Donaustädter beigetragen.

Fazit:
Die Westerheimer Tugenden wurden einmal mehr zur größten Stärke der ältesten schwarz-roten Nachwuchsfußballer. Kampfgeist, Siegeswille und Selbstvertrauen bis zur letzten Spielminute - all dies sollte an diesem Tage zum verdienten 3:2-Heimsieg gegen enttäuschte Ehinger beitragen. Damit macht der SVW Plätze gut und kann, zur großen Überraschung vieler, auf einen gefestigten Mittelfeldplatz in der Landesstaffel vorrücken. Fast noch wichtiger aber: Zusammen hatten Aktive und A-Jugend alles für einen goldenen 12-Punkte-Herbsttag gegeben, den jeder stolze Westerheimer so schnell wahrscheinlich nicht vergessen wird.

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